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Ziele der Fachgruppe

Die Fachgruppe Partizipation zielt auf einen interdisziplinären Austausch darüber, wie die Methoden des Participatory Design in unterschiedlichen Design- und Nutzungskontexten zum Einsatz kommen können. Insbesondere möchten wir die Diskussion darüber fördern, welche Methoden sich für welche Adressat*innengruppen, Situationen und Kontexte besonders eignen und welche Herausforderungen sich im Zuge partizipativer Technologieentwicklung ergeben. Dabei ist es uns ein besonderes Anliegen, im interdisziplinären Diskurs Strategien zu entwickeln, um diesen Herausforderungen zu begegnen. In diesem Zusammenhang leistet die Fachgruppe einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Methodenspektrums mit Blick auf den partizipativen Entwurf von Zukunftstechnologien. 

Durch die Anregung zur Reflexion über die eigene Position als Technikentwickler*in und Designer*in sowie gesellschaftliche Macht- und Interessensstrukturen, eröffnet die Fachgruppe alternative Sichtweisen auf Technik und stellt Expertise und Reflexionsräume für Gestaltungsansätze bereit, die auf gesamtgesellschaftliche Teilhabe zielen und besonders marginalisierten Gruppen eine Stimme in der Technologieentwicklung geben. 

Sie ergänzt hierdurch die übrigen Fachgruppen um Perspektiven und Methoden, denen eine Reflexion über gesellschaftliche Werte, Machtstrukturen, die Bedürfnisse verschiedener sozialer Gruppen und die Wechselwirkung zwischen Technik und Gesellschaft inhärent ist. 

Themenfelder

Die Fachgruppe ist offen für alle technologischen Themenfelder und ergänzt die anderen Fachgruppen des Fachbereichs Mensch-Computer-Interaktion als Plattform, Impulsgeberin und Reflexionsraum. Konkret setzt sich die Fachgruppe mit folgenden Fragen auseinanderzusetzen:

  • Wie sehen Macht-, Einfluss- und Interessenverhältnisse in Technikentwicklungsprozessen aus? Wer gestaltet für wen? Wer wird beteiligt, wer entscheidet, wer profitiert? Wer wird benachteiligt oder ausgeschlossen?
  • Welche Annahmen existieren über Nutzer*innen und den Anwendungsbereich? Woher stammt das Wissen über sie? Werden Gender und Diversity-Aspekte berücksichtigt und wenn ja, wie? Wie wirkt man stereotypen Annahmen entgehen? Wie vermeidet man Diskriminierungen oder unbewusste Ausschlüsse?
  • Wie entwickelt man Technik gemeinsam mit Teilnehmer*innen, die über ganz unterschiedliches Wissen, unterschiedliche Kompetenzen, Interessen, Kommunikationspräferenzen verfügen? Wie können unterschiedliche ethische Vorstellungen produktiv verhandelt werden?
  • Welche Methoden und Techniken gibt es für den Austausch und die möglichst gleichberechtigte Kooperation zwischen teilnehmenden Nutzer*innen/ Bürger*innen, anderen, direkt und indirekt Betroffenen und einem interdisziplinären Forscher*innen-/ Entwickler*innen-Team?

Die Fachgruppe Partizipation erfüllt damit wissenschaftliche, kommunikative und vernetzende Aufgaben in der Mensch-Computer-Interaktion, die dazu geeignet sind, die Arbeit der anderen Fachgruppen sinnvoll zu ergänzen. Zu den Aufgaben der Fachgruppe zählen damit auch die Organisation regelmäßiger jährlicher Workshops auf der Konferenz Mensch und Computer, die Ausrichtung von Workshops und Symposien zur Schulung und Reflexion, aber auch die Herausgabe von Special Issues. Darüber hinaus strebt die Fachgruppe Partizipation an, den öffentlichen Diskurs über Beteiligung in Gestaltungs- und Entwicklungsprozessen in der MCI zu fördern.