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Aufgaben

Participatory Design ist ein bisher nicht besetztes Themenfeld im Fachbereich MCI der GI (https://fb-mci.gi.de/fachbereich/was-ist-mci), obwohl die Beteiligung von Betroffenen insbesondere an der Gestaltung technischer „Systeme, die zur Beeinflussung, Kontrolle oder Überwachung verwendet werden“, (Artikel 11) ausdrücklich benannt wird. Ein zusätzlicher Anlass für die Gründung der Fachgruppe ergibt sich aus dem Bedarf aktueller Nachwuchsforschergruppen an disziplinübergreifender Methodenexpertise und Methodenreflexion. Dazu gehören beispielsweise Miteinander (BMBF FKZ16SV7116), ReThiCare (Volkswagenstiftung), ForDemocracy (Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst), oder der Cluster Integrierte Forschung (BMBF). Wir führen damit auch die regen Diskurse der internationalen PD-Community zu den komplexen, unerwarteten Wechselwirkungen und Konsequenzen der Mensch-Computer-Interaktion in der GI und die Workshopreihe “partizipative und sozialverantwortliche Technikentwicklung” auf der Mensch und Computer 2018, 2019, 2020 fort. 

Anknüpfend an den Diskurs der internationalen PD Community, der Methodenvielfalt in diesem Feld und der neuen sozio-technischen Herausforderungen resultieren die Aufgaben unserer Fachgruppe aus dem Spannungsfeld MCI und Gesellschaft. Dabei fokussieren wir auf keine bestimmte Technik oder Interaktionsform, sondern verstehen uns als komplementäre Ergänzung zu den anderen Fachgruppen mit dem Schwerpunkt auf Methodenreflexion und Methodenexpertise. 

Diese Expertise speist sich aus unseren unterschiedlichen Erfahrungen in der partizipativen Technologiegestaltung unter der Nutzung des breiten Spektrums an PD-Methoden. Diese Methoden entstammen dem Dreischritt aus ‚telling‘, ‚making‘ und ‚enacting‘. Sie zielen auf Prozesse der (Selbst-)Reflexion und Diskussion, um so die teils unbewussten Bedürfnisse unterschiedlicher Menschen mit Blick auf Techniknutzung zugänglich zu machen. Darüber hinaus ermöglichen diese Methoden die praktische Teilhabe von Menschen an der Entwicklung von Zukunftstechnologien, indem sie ihre Erfahrungen, Einstellungen und Bedürfnisse auf persönliche und kreative Weise darstellen. Ferner setzen diese Methoden am Verhältnis zwischen Technologie und körperlicher Praxis an. Unter anderem ermöglichen sie das praktische, situative und kollaborative Erproben technologischer Zukunftsvisionen. Damit tragen diese Methoden zur Demokratisierung von Technikentwicklung und der Ermächtigung von Technik direkt oder indirekt betroffener Menschen bei.